Dr. Jens Klump

Vom Nutzen der Vernetzung: Das kontinentale Tiefbohrprogramm ICDP (International Continental Scientific Drilling Program)

Das International Continental Scientific Drilling Program (ICDP) untersucht geologische Prozesse, die von zentraler Bedeutung für unser Verständnis des Systems Erde sind. Die ICDP Operational Support Group am GeoForschungsZentrum Potsdam (GFZ) unterstützt wissenschaftliche Bohrprojekte durch technische und wissenschaftliche Beratung, sowie durch Datenmanagement im Gelände und auch in der Analyse- und der Publikationsphase eines Projekts. Das Datenmanagement in der operationalen Projektphase basiert auf dem ICDP Drilling Information System, mit dem Daten im Laufe einer Geländekampagne erfasst und an die ICDP Datenbank am GFZ Potsdam übermittelt werden. Dem Austausch von Daten wird in ICDP eine hohe Bedeutung beigemessen und wird durch das Datenmanagement der OSG unterstützt. Mit der Scientific Drilling Database (SDDB, http://www.scientificdrilling.org) haben ICDP und das GFZ eine Plattform für die Veröffentlichung von Daten aus Bohrprojekten geschaffen. Der thematische Schwerpunkt der SDDB liegt auf Daten aus Bohrprojekten, die Grundlage einer Veröffentlichung waren. Alle Datenveröffentlichungen in der SDDB sind zitierbar und durch Digital Object Identifier (DOI) zugänglich und eindeutig referenzierbar. Darüber hinaus werden in der SDDB auch Verweise auf die Literatur, in der die Daten interpretiert werden, gespeichert. In Zukunft sollen auch die Probenstücke, an denen die Daten erhoben wurden, nachgewiesen werden. So entsteht ein Netz aus Daten, Literatur und Proben, das mit anderen Datenzentren erweitert werden und über Datenportale Wissenschaftler bei der Recherche unterstützt. Auch völlig neuartige Mehrwertdienste, die auf dieses semantische Netz zurückgreifen, sind denkbar.